1187: Caesarius von Heisterbach und die französische Kritik eines Muslims an der Verdorbenheit der Christen im Lateinischen Osten
DOI:
https://doi.org/10.18148/tmh/2024.6.2.85Schlagworte:
Lateinischer Osten, Kreuzzüge, Kommunikation, Sprache, Niederlage, Pilgertum, Saladin, Ayyubiden, FranzösischAbstract
Beim Dialogus miraculorum handelt es sich um eine Sammlung von Geschichten, die Novizen die Ideale des klösterlichen Lebens vermitteln sollen. In diesem Werk erzählt der Zisterziensermönch Caesarius von Heisterbach eine kuriose Geschichte, die ihm der ehemalige Kämmerer seines Kloster, ein gewisser Wilhelm, berichtet haben soll. Sein Informant landete 1187 in Akkon, als die Stadt gerade von Saladins Truppen eingenommen worden war. In dieser Situation soll er mit einem hochgestellten Ayyūbiden gesprochen haben, der auf Französisch erklärte, die Bewohner des lateinischen Ostens hätten ihre Niederlage ihrer Dekadenz zu verdanken. Angesichts der offensichtlichen Moral dieser Geschichte erörtert der Artikel zunächst, inwieweit die Anekdote ein literarisches Muster reproduziert, das aus früheren christlichen Reaktionen auf Niederlagen bekannt ist. Ferner untersucht er, wie das Narrativ zu Caesarius’ Einstellung gegenüber Muslimen und seiner Haltung zur Kreuzzugsbewegung passt, wie sie im übrigen Werk durchscheinen. Schließlich illustriert der Artikel anhand der französischen Sprachkenntnisse des Muslims, welche Einblicke diese Geschichte in Formen der christlich-muslimischen Interaktion und Kommunikation im Kontext der Kreuzzüge vermitteln kann.
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