1143–1147: Otto von Freising identifiziert Bagdad und Kairo mit dem alten und dem neuen Babylon
DOI:
https://doi.org/10.18148/tmh/2023.5.2.76Schlagworte:
Babylon, Bagdad, Kairo, Ägypten, Bibel, Geographie, Wissenstransfer , Bilder des Anderen, Staufer, Ayyubiden, FatimidenAbstract
Im Mittelpunkt des Artikels steht die Darstellung Babylons in der Historia de duabus civitatibus Ottos von Freising (sed. 1138–1158). Otto verwendet dieses Toponym, um sowohl die aus der Bibel bekannte Stadt in Mesopotamien als auch das abbasidische Bagdad und das fatimidische Kairo zu bezeichnen. Für seinen Exkurs zu Babylon griff Otto hauptsächlich auf Toposwissen biblischer, antiker sowie patristischer Provenienz zurück. Dieses reicherte er punktuell mit zeitgenössischem Wissen an, das wohl von Informanten aus den fränkischen Herrschaften des Lateinischen Ostens stammte. Diese unterschiedlichen Angaben versuchte Otto, in ein schlüssiges Babylon-Narrativ zu überführen. Ottos Ausführungen machen deutlich, dass sich die Elite des staufischen Kaiserreichs im Kontext des Zweiten Kreuzzugs stärker für das muslimisch beherrschte Ägypten zu interessieren begann. Im Unterschied zu späteren staufischen Berichterstattern wie Burchard von Straßburg war Otto aber anscheinend noch nicht fähig, genug aktuelle Information über dieses Land zu erwerben.
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