1489: Fernando del Pulgar zu einer mamlūkischen Drohung gegenüber den Katholischen Königen
DOI:
https://doi.org/10.18148/tmh/2023.5.2.72Schlagworte:
Muslime unter christlicher Herrschaft, Christen unter muslimischer Herrschaft, Granada, Mamluken, Kastilien, Aragón, Diplomatie, Papsttum, Ägypten, Gesandte, Briefe, Korrespondenz, Kommunikation, DrohungenAbstract
Während sie 1489 die Stadt Baza belagerten, empfingen die Katholischen Könige Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón eine Gesandtschaft. Zwei Franziskanermönche überbrachten eine Reihe von Briefen an den Papst, in denen der mamlūkische Sultan Ägyptens die Missstände ansprach, unter denen die Muslime Granadas aufgrund des Krieges gegen das Naṣriden-Emirat litten. Außerdem drohte er mit Vergeltung an den in seinem Herrschaftsgebiet lebenden Christen, falls die Katholischen Könige ihre Aggressionen gegen Granada nicht sofort einstellten. Bislang hat die Wissenschaft diese Drohungen als reine Rhetorik eines mamlūkischen Sultans abgetan, der sich als weltweiter Verteidiger der Muslime präsentierte, sich aber bewusst war, dass er seine Drohungen nicht wirklich wahr machen konnte. Indem er den diplomatischen Einsatz von Drohungen als Instrument der politischen Kommunikation betrachtet, zeigt dieser Artikel auf, dass Drohungen ein wichtiges Element in den christlich-muslimischen diplomatischen Beziehungen im Mittelalter darstellten.
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